Nach den Ausflügen zu den Teefeldern und den bewaldeten Bergrücken, geht es weiter zum nächsten Punkt der Reise, dem Nationalpark „Taman Negara“.

Am Morgen ging es erst mit dem kompletten Gepäck zu Fuß zur Postfiliale von Tanah Rata. Dort hieß es dann erst einmal warten. Den Transfer hatten wir auch wieder über das Handy gebucht. Andere Touristen gesellten sich dann auch noch zu uns. Aber dann wurde diese abgeholt und wir warteten immer noch… ein bisschen unwohl wurde mir dann doch; es gab nur eine Verbindung am Tag in den Nationalpark. Nach etwas längerem Warten, kam dann doch noch unser Transportvehikel: ein alter, klappiger Minivan mit durchgesessenen Sitzen und schweigendem Fahrer… Es war eine holprige Fahrt von Tanah Rata über Kuala Lipis zur Anlegestelle Kampung Kuala Tembeling.

Dort angekommen mussten wir am Schalter noch die Bootstickets und Kamera-Permits für den Nationalpark kaufen. Den Permit für die Kameras mussten im Nationalpark immer mitgeführt werden. Nachdem die Formalitäten abgeschlossen waren, gab es immer noch genügend Zeit für ein Mittagessen im örtlichen Restaurant.

Die Wege in den Nationalpark sind schon stark eingeschränkt. Man kann entweder per Auto über die einzige Straße oder per Boot nach Kuala Tahan. Das mit den wenigen Verbindungen setzt sich auch in den anderen Bereichen fort. Es gibt eine Hauptstromleitung und nur eingeschränktes Internet. Das hat auch zur Folge, dass man genügend Bargeld mitnehmen sollte, denn… der nächste Geldautomat ist 70 km entfernt. Aber zurück zum Anleger…

Kurz nach Mittag war dann auch das Boot da. Ein Langboot, wo alle Touristen in den Nationalpark gefahren wurden. Alle Koffer und Taschen nach vorne und dann zu zweit in die Bankreihen… Manche Taschen und Koffer waren so geschlichtet, dass es aussah, als ob sie gleich über Bord gehen würden. Glücklicherweise blieb alles dort, wo es war und wir gingen auf die 45-minütige Reise flussaufwärts. Am Ufer konnte man einige kleine Anlegestellen von lokalen Fischern sehen, auch ein kleines Rudel von Wasserbüffeln. Auf dem Boot war man durch ein leichtes Foliendach direkt von der Sonne geschützt… den einzigen Fehler, den ich gemacht habe, war, den Arm auf den Bootsrand zu legen = knallharter Sonnenbrand…

Nach der gemütlichen Bootsfahrt kamen wir in Kuala Tahan an und wurden auch vor Ort abgeholt. Nach einer kurzen Fahrt kamen wir im Balai Serama Guesthouse an. Die Zimmer waren einfach, aber vollkommen ausreichend: ein kleines Bad, bequemes Bett und eine Klimaanlage. Es gibt einen sehr schön angelegten Garten und die Mahlzeiten (wir hatten Halbpension) werden auf einer überdachten Terrasse eingenommen. Von dem Terrassenbereich kann man auch über eine Treppe zum Fluss laufen und dort baden… Man sollte allerdings die Strömung beachten; es ist schon etwas anstrengend dagegen anzuschwimmen.

Nach der Anreise genossen wir den Ausblick von der Terasse, das Abendbuffet und buchten noch den Trip für den nächsten Tag, einen Trip in den Dschungel…


Neuer Tag, neues Abenteuer. Nach einem guten Frühstück auf der überdachten Terrasse mit Blick auf den Fluss, hieß es fertigmachen für das Abenteuer Dschungel. Mit Sack und Pack ging es dann auf die Ladefläche eines Pickups und dann Richtung Osten. Die Fahrt führte uns von dem Guesthouse über zunächst gut ausgebaute Straßen nach Hulu Tembeling, ein kleines Dorf in mitten des Nationalparks. Dort noch kurz im Laden vor Ort eingedeckt, ging es zum Fluss, wo ein kleines Boot und unser Guide Eddy auf uns warteten.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde setzten wir dann mit dem Boot auf die andere Seite des Flusses über und dann ging es in den Urwald. Wir wanderten auf kleinen Pfaden zu Eddys Dorf und bekamen alles gezeigt. Vorbei an Kautschukbäumen, wo wir auch die Kautschukernte live miterleben konnten. Im Dschungel war es unter dem Blätterdach dann doch ganz gut zum Aushalten. Im Dorf angekommen wurden wir noch mit Wassereis zur Abkühlung versorgt und Eddy pflückte für uns frische Mangostin von einem Baum aus dem Vorgarten.

So gestärkt ging es dann noch tiefer in das dichte Grün, alle brav in einer Reihe… Leider sind ging der Weg zu nahe an einem Wildbienenstock vorbei, die ersten 2 aus unserer Gruppe hatten noch Glück, die letzten 4 durften die Erfahrungen eines Wildbienenstichs mitmachen. Weiter über Stock und Stein, durch kleine Bäche, sahen wir nach einem guten Stück auch einen umgeknickten Baum. Eddy erklärte uns, dass das ein Werk des asiatischen Elefanten war, wenn er eine gute Nahrungsquelle auf dem Baum entdeckte.

Im Regenwald gibt es laut Eddy 2 wichtige Regeln, wie man sich verhalten sollte: Sollte man einem malayischen Tiger begegnen, dann schnellstmöglich auf einen Baum klettern (der Tiger ist nicht soo kletterfreudig). Im Normalfall lässt dann der Tiger von einem ab. Diese Taktik funktioniert bei dem asiatischen Elefanten leider nicht, der knickt den Baum im Zweifelsfall einfach um, wie wir sehen konnten.

Nach ca. 2-3 Stunden waren wir dann an einer Rangerstation angekommen, wo wir am Fluss Pause machten. Eddy und die Tourguides hatten uns ein komplettes Mittagessen organisiert, das wir gemeinsam am Flussufer genießen konnten, um uns herum nur die Geräusche des Regenwalds.

Danach stand aber kein weiterer Marsch durch das Grün an, sondern eine besondere Floßfahrt. Die Tourguides hatten aufblasbare Schwimmringe (anscheinend die Schläuche von Bulldogreifen) vorbereitet, mit denen wir den Sungai Sat hinunter trieben. Um uns herum nur die Geräusche aus dem Dschungel. Manchmal wurde das Wasser so niedrig, dass wir die Reifen tragen mussten, aber die meiste Zeit konnte mal einfach im Reifen liegen und die Umgebung genießen.

Der letzte Teil des Abenteuers war der Besuch eines Einheimischendorfs, den Orang Asli. Die Bewohner konnten dort so leben, wie sie schon immer gelebt hatten. Wir konnten den Dorfältesten treffen, konnten Handwerkskunst bestaunen und durften zum Schluss noch die Jagd mit einem Blasrohr ausprobieren. Für die Kinder waren Besucher was Besonderes, was bedeutete, dass wir eine ganze Meute an Kindern um uns herum hatten.

Zum Schluss wieder in die Boote und zurück zum Pickup, der uns nach einem abwechslungsreichen Tag zurück zum Guesthouse brachte.


Der Folgetag war dann ein Ruhetag im Guesthouse, sprich: ausschlafen, frühstücken und den restlichen Tag auf der Terrasse oder am Fluss verbringen. Abends zog dann noch ein kräftiger Regen auf…

Und dann ging es zum Abschnitt „Badeurlaub“ mit einem Taxi von Kuala Tahan nach Kuantan an die Ostküste von Malaysia….

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