17.11. – Ein Morgen in Tortuguero: Zwischen Brüllaffen, Kaimanen und der Geschichte des Nationalparks

Heute früh hieß es für uns: Raus aus den Federn um 4:50. Pünktlich zur ersten Morgensonne um 5:50 Uhr stiegen wir mit 5 anderen Reisenden und unserem Guide aufs Boot. Die Fahrt führte uns durch die größeren und kleineren Kanäle des Tortuguero-Nationalparks.
🔭Erste Sichtungen und eine Geschichtsstunde.
Gleich zu Beginn sahen wir schöne bunte Blüten und direkt daneben Leguane bzw. Basilisken, wie sie hier genannt werden. Unser Guide hat uns hier sehr gut gezeigt, worauf man achten muss, um Tiere oder schöne Pflanzen zu entdecken. Sieht man eine bestimmte Pflanze oder in diesem Fall Blume, ist oft ein grüner Federbuschbasilisk nicht weit. Er profitiert davon, dass die bunten Blüten die Insekten für seine Mahlzeiten anlocken.
Unser Guide Tuit nutzte die Fahrt auch, um uns etwas über die Gegend zu erzählen. Um etwa 1975 herum erwarb der Staat Costa Rica das Land hier und gründete den Nationalpark.
Da jedoch die Vorfahren der Leute, die heute noch in Tortuguero wohnen, hier schon seit vielen Generationen gelebt haben, behielten die Ticos hier daher das Recht zu bleiben. Gekoppelt allerdings daran, dass Sie sich an die Regeln im Nationalpark halten und dazu beitragen, die Natur hier zu erhalten. Dieses Bleiberecht könne bei Verstößen für die ganze Familie aufgehoben werden.
Bis etwa 1975 hatten die Leute hier für ein Unternehmen gearbeitet, das den Regenwald in der Region abgeholzt hat und dafür die Kanäle angelegt hat. Heute ist hier eine Ranger-Stationen zu finden. Der Regenwald, zum Teil Urwald, zum Teil wieder aufgeforstet Gebiete werden geschützt und erhalten. Tierarten kehrten bereits über die letzten Jahrzehnte zurück und Tortuguero lebt nun komplett von sanftem Tourismus.
Auf Tiersuche in den Kanälen🦜🦎🐊
Wir fuhren anschließend in die etwas kleineren Kanäle und sahen:
* Basilisken
* Verschiedene Vögel, darunter den Grünen Ibis, den Tiger Heron und den Blue Heron.
* Einen sich sonnenden Brillenkaiman auf einem alten, abgestorbenen Baumstamm im Wasser.
* Brüllaffen, die hoch oben in den Bäumen saßen.











Auf einmal hörten wir ein recht markantes, lautes Vogelgeschrei. „Eine Gruppe Papageien“, erklärte uns unser Guide. „Die machen gerne Lärm.“
Theoretisch hätten wir auch Spinnenaffen sehen können. Manchmal sieht man hier jedoch im wahrsten Sinne des Wortes den Wald vor lauter Bäumen nicht und hat einfach nur eine dichte grüne Wand vor Augen. Alles „Look there, the spider monkey!“ von unserem Guide war vergebens – der Spinnenaffe blieb für uns verborgen.
☕🍳Frühstück und nächstes Abenteuer 🥾
Schließlich kehrten wir zurück zu unserer Casa Thirema für ein verspätetes Frühstück und eine kurze Siesta.
Im Anschluss sind wir wieder aufgebrochen, diesmal mit unserem Guide Alejandro. Mit ihm und drei anderen Touristen zusammen machten wir eine Wanderung durch den Regenwald.

Zu Beginn hat er uns erstmal kurz erzählt, wie wir uns verhalten sollen, falls wir einem Jaguar begegnen sollten, was aber wohl sehr unwahrscheinlich ist. Auf kleinen Wegen gingen wir in den Regenwald hinein. Kaum waren wir im Wald, zeigte uns Alejandro das erste Faultier hoch oben im Baum. Er entdeckte schnell wo sich Affen, tukane, Vögel, oder andere Tiere versteckt hatten. Mit seinem Teleskop Fernglas, das er mit Stativ auf das entdeckte Tier ausrichtete könnten wir mehrere Faultiere, Vögel und Affen wunderschön beobachten.

Neben einigen Brüllaffen hatten wir auch die Möglichkeit einen black hawk (Buteogallus anthracinus), einen Tukan zu sehen. Am Boden begleitete uns regelmäßig eine große, geschäftige Ameisestraße, auf der viele fleißige Blattschneider Ameisen Blattstücke zu ihren Nestern transportierten. Ein Highlight dieser Tour war am Ende die Sichtung mehrerer Klammeraffen (auf Englisch „Spider monkey“) mit ihren Jungtieren, die über unseren Köpfen Früchte aßen. So ging es zwei Stunden immer tief in den Regenwald hinein, mit einem kurzen Abstecher zum Strand. Dort fanden wir Überreste von Schildkrötennestern sehen, aus denen die kleinen Schildkröten am Morgen bereits geschlüpft waren.

Während dieser Wanderung durch den Nationalpark konnten wir eine Vielzahl verschiedene Tiere sehen. Angefangen von sonnenbadenden Faultieren hoch oben den Baumwipfeln, über verschiedenste Vögel, Basilisken bis hin zu einem winzigen knallroten, giftigen Frosch.









🍽️ Abendessen mit Aussicht🥘🫘
Nach all den Fotos und Videos , die wir nun aufgenommen hatten, legten wir einen Zwischenstopp auf dem Zimmer ein: Akkus aufladen, die Panade aus Sonnencreme, Mückenspay und Staub abduschen und einfach kurz in der wohligen kühle der Klimaanlage durchschnaufen. Frisch erholt zog es uns danach direkt auf die lebhafte Hauptstraße. Unser Ziel? Ein bisschen treiben lassen, nach Souvenirs stöbern und den Ticos/Locals bei ihren Tätigkeiten zusehen. Ein paar süße kleine Läden haben wir uns schon für einen Besuch am nächsten Tag gemerkt.
Ein weiteres Highlight folgte am Abend: Dinner im El Patio. Das Glück war auf unserer Seite, wir bekamen einen der schönsten Plätze oben auf dem Balkon, in erster Reihe mit Aussicht. Mit Smoothies, Limonade, Piña Colada und Pollo Caribeño genossen wir die Abendstimmung. Der süße Ausklang des erlebnisreichen Tages waren zwei Maracuja-Cheesecakes.




