Für mich bisher noch relativ unbekannt: der Osten von Europa. In den vergangenen Urlauben in Europa ging es hauptsächlich in den Süden, Südwesten und Südosten, aber nie direkt in den Osten. Jetzt habe ich die Gelegenheit des langen Wochenendes (Pfingsten) ergriffen, die Koffer gepackt und auf nach Prag.

Von Donnerstag Mittag bis Montag Abend stand nun Prag auf dem Reiseplan. Am Anfang gleich eine Premiere: die Reise im Fernbus. Wir hatten für die Reise von München nach Prag mit dem IC Bus der Deutschen Bahn. Hier waren die Tickets für 55 Euro pro Person zu haben. Der Hinweg war eine Direktverbindung von München nach Prag, auf dem Rückweg fuhren wir von Prag nach Nürnberg und vor dort mit dem ICE nach München. Aber erstmal zur Anreise.

Von München hatten wir im Doppeldeckerbus einen Platz ganz vorne, also in einer gewissen Weise “Landschaftsfernsehen”. In 5 Stunden fuhren wir über die A9, A93 und A6/E5 in die tschechische Hauptstadt. Die Beinfreiheit war mehr als okay, eine Steckdose war für einen Doppelsitz vorhanden und in Deutschland funktionierte auch das WLAN zuverlässig. Nach der Überquerung der Grenze wurde es dann schlechter, aber wahrscheinlich wegen der ländlichen Idylle. Alles in allem waren die 5 Stunden sehr bequem und erholsam. In Prag hatten wir dann eine kurze Fahrt mit der Metro und schon waren wir am Elephant Design Hotel, am Rande des Stadtzentrums von Prag. Das Hotel hat meine volle Empfehlung: saubere, moderne Zimmer, kostenloses WLAN und ein super Frühstück. Klare Empfehlung. (LINK)

Von diesem Hotel kann man auch bequem die Sehenswürdigkeiten von Prag zu Fuß erkunden. Die Innenstadt ist “kleiner” als gedacht.

Am ersten Tag stand die Prager Burg auf dem Programm. Also ein flotter Fußmarsch einmal durch die Stadt und rauf auf den Burgberg. Durch die kleinen Gassen kann man entspannt schlendern. Am Aufstieg zu dem Burgberg gibt es viele kleine Touristenläden und auch den ein oder anderen Baumstriezel-Stand. Von der Prager Burg hat man einen wundervollen Blick auf die ganze Stadt.

In der Burg selbst gibt es unzählige Sachen zu besichtigen. Die imposantesten Orte sind die St.-Vitus-Kirche, die Ausstellung über die Geschichte der Burg und auch das Goldene Gässchen ist ein beschaulicher ort. Die Kapelle beeindruckt von den Verzierungen und wundervoll gestalteten Fenster; bei der Geschichte der Burg kann man die gesamte Entwicklung des Areals in jeder Epoche bewundern und im goldenen Gässchen sieht man, auf welch kleinem Raum früher die Leute auf der Burg gelebt haben. Eine Empfehlung ist der Wachwechsel um 12:00 Uhr. Dieser wird mit Fanfahren und 2 repräsentativen Soldatengruppen durchgeführt und man sollte sich die Zeit nehmen, dem Schauspiel beizuwohnen. Das beste an den Besichtigungstickets: sie gelten 2 Tage. Das bedeutet, man muss sich an einem Tag nicht abhetzen, sondern kann das Gelände ganz in Ruhe erkunden.

Neben der Prager Burg muss man auch mal über die Karlsbrücke laufen. Die Karlsbrücke ist eine der ältesten Steinbrücken in Europa. Sie verbindet die Kleinseite, wo sich die Prager Burg befindet mit der Altstadt von Prag. Über diese Brücke führte früher der Krönungsweg der böhmischen Könige. Auf ihr befinden sich 30 barocke Skulpturen, die Heilige und Patronen darstellen. Die wichtigsten Figuren sind die heilige Lutgard von Tongern oder die Skulptur des heiligen Johannes von Nepomuk.

Ansonsten kann man noch einen Aussichtsturm auf der Kleinseite oder das Franz Kafka Museum besuchen. Auf Altstadtseite sollte man umbedingt die astronomische Uhr am Rathaus besucht haben (super Aussicht vom Turm) oder ein Spaziergang durch das jüdische Viertel. Hier gibt es noch viel mehr zu entdecken. Am Besten, wenn man einfach durch die Gassen schlendert.

Wenn man dann Abends noch Energie hat, das Nachtleben zu erkunden: wir waren in der Orange Bar, einer sehr guten Bar mit leckeren Cocktails. Aber auch wo anders wird man fündig werden; Prag hat hier viele Ecken. Wenn man in Prag ist, sollte man auch umbedingt die tschechische Küche versuchen: Biergulasch mit böhmischen Knödel, sehr zu empfehlen! Aber vielleicht nicht in dem Touristenlokal “U Flecku”. Da ist es zwar auch lecker, aber in einem kleinen tschechischen Lokal ist es sicher genauso gut.

Prag ist auf jeden Fall eine Reise wert, mit vielen Ecken zu entdecken. Bei Fragen, lasst einfach von euch hören.

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