24.11. – Hinab zu den Wasserfällen, Kolibris und nächtliche Erkundungen
Der heutige Morgen startete deshalb ganz bewusst im „Slow-Motion-Modus“. Wir haben uns den Luxus gegönnt, etwas später aufzustehen und erst einmal ausgiebig zu frühstücken.
🚘Die „Costa Rica Massage“: Anfahrt zu El Tigre
Unser erstes Ziel für heute waren die Wasserfälle El Tigre. Ein Blick auf das Navi sagte: 5 Kilometer. In Deutschland eine Sache von 5 Minuten. Hier? 45 Minuten.
Wer schon einmal in der Gegend von Monteverde unterwegs war, weiß, was das bedeutet. Die Straßenverhältnisse waren wieder einmal abenteuerlich. Es gibt Schlaglöcher so tief, dass man darin fast ein Picknick machen könnte. OK, nicht so tief, aber es sind schon teilweise 15-20 cm. Aber genau das gehört irgendwie zum Abenteuer dazu.
🥾Wanderung im Paradies: El Tigre Waterfalls
Endlich angekommen, wurden wir für die Ruckelpiste mehr als entschädigt. Die Wanderung bei El Tigre ist wirklich ein Highlight, das ich jedem ans Herz legen kann, der echte Natur sucht.
Was euch dort erwartet:
Die Route führt tief in den „Bosque Nuboso“ (Nebelwald) hinein. Es ist nicht nur ein Spaziergang, sondern eine echte Wanderung über ca. 5 bis 8 Kilometer. Der Weg ist fantastisch angelegt und führt vorbei an vier großen, imposanten Wasserfällen. Das Wasser stürzt hier mit einer unglaublichen Kraft in die Tiefe, umgeben von dichtem, sattgrünem Dschungel.
Das Besondere an El Tigre sind die Hängebrücken, die Teil des Weges sind. Man läuft über den Fluss und hat spektakuläre Perspektiven auf die Wasserfälle.
Da der Rückweg sehr steil bergauf geht, bieten die Betreiber jedem an, die letzten Kilometer auf dem Rücken von Pferden oder mit einem 4×4-Jeep zurückzulegen. Nach der langen Wanderung an sich auch eine willkommene Option! Aber nicht für uns. Nachdem wir Zuhause ja auch gelegentlich wandern gehen und uns die Bewegung sicher nicht schadet, haben wir uns entschieden, den treppenreichen Weg selbst wieder nach oben zu schaffen. Hier bekommt ihr ein paar Eindrücke von der Wanderung…
🐦Planänderung und Kolibri-Alarm
Nach der Wanderung und einem schnellen Snack saßen wir wieder im Auto. Es war mittlerweile 14:00 Uhr. Eigentlich wollten wir noch zu den berühmten Hängebrücken-Parks, aber dafür war es leider schon Recht spät. Also: Plan B!
Auf dem Weg zu unserem neuen Ziel, dem Colibri Café, brauchten wir wieder Geduld. Straßenbauarbeiten zwangen uns zu einer 30-minütigen Pause. „Pura Vida“ heißt eben auch warten können.
Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. Im Café schwirrten dutzende Kolibris umher. Diese winzigen, flinken Vögel vor die Linse zu bekommen, ist gar nicht so einfach, aber wir haben einige tolle Aufnahmen machen können. Es ist faszinierend, wie nah sie einem kommen, wenn man ganz ruhig stehen bleibt.
🍽️ Kulinarik und Nervenkitzel am Abend 🐍
Zurück in der Unterkunft haben wir uns kurz frisch gemacht und sind dann – weil es beim letzten Mal so gut war – wieder ins Sabor Tico zum Abendessen gegangen. Es war wieder super lecker, authentisch und genau das Richtige vor unserem Abendprogramm.
Der Tag endete nämlich mit einem echten Highlight: einer Nighttour.
Der Wald bei Nacht ist eine völlig andere Welt. Mit Taschenlampen bewaffnet und einem Guide an der Seite haben wir Dinge gesehen, an denen man tagsüber einfach vorbeilaufen würde. Unsere Ausbeute war spektakulär:
Schlangen: Wir hatten wahnsinniges Glück und sahen eine Greifschwanz-Lanzenotter (Eyelash Viper) – diese kleinen, oft gelben oder grünen Schlangen sind wunderschön, aber giftig. Dazu eine Grüne Viper und eine Tiger-Schlange (Hühnerfresser).
Vögel: Zwei Tukane haben sich gezeigt! Ein Smaragdtukan (Emerald Toucanet) und einer mit einem auffälligen gelb-grünen Bauch.
Und mehr: Diverse Spinnen (nichts für Arachnophobiker!) und sogar ein junges Faultier.
Müde, aber vollgepackt mit Eindrücken fallen wir jetzt ins Bett. Monteverde hat heute wirklich abgeliefert!
