Juhu, die Klausuren sind vollbracht und es kann losgehen. Jetzt wird gerade die Umstiegsphase in Dubai effektiv genutzt, um euch ein bisschen auf den aktuellen Stand zu bringen.
Was ist in der letzten Zeit geschehen? Hauptsächlich… Klausuren. Diese standen bis zum 20.3. an. Davor war nur ein bisschen Zeit um über Reisevorbereitungen nachzudenken. Das Einzige, was ich wirklich vorbereiten konnte, war die Eröffnung eines Bankkontos. In der verbleibenden Woche bis zum Abflug war dann Einkaufen, Abschiede feiern und den Rest organisieren dran. Was da alles zusammen kommt.
Die größte Herausforderung war ja im Vorfeld das Visum zu erhalten. Die chinesische Regierung hat zum Jahresbeginn beschlossen, dass Praktikumsvisa nicht mehr ausgestellt werden und das ohne genaueren Grund. Daher hat sich die Arbeit beschlossen, mich als Angestellten einreisen zu lassen. Somit hat alles geklappt und der Flug konnte auch gebucht werden. Erst nachdem der „Zettel“ in meinem Reisepass war, war alles gesichert.
Die nächste Herausforderung war das Packen. Was nimmt man für 6 Monate mit? Hemden, auch wenn sie geschneidert werden können? T-Shirts, wie viele? Was brauch ich für Elektronikgeräte? Brauche ich einen Adapter? Am Ende bin ich auf stolze 28,6 Kilogramm nach Flughafenwaage gekommen (zwei Koffer), plus Kameratasche und Rucksack als Handgepäck. Das hat schon für einige Nervosität bei mir gesorgt, da ich immer die Angst hatte, ich hab zu viel eingepackt. Am Ende hat am Flughafen alles geklappt und ich saß im A380.
Nach dem ganz normalen Packstress sitze ich nun hier in Dubai und warte auf meinen Anschlussflug nach Shanghai. Der Flug von München nach Dubai war, wie von Emirates erwartet, sehr angenehm. Dank der Bordunterhaltung, den On-Board-Cameras und dem leckeren Essen waren die ersten 7 Stunden Flug doch sehr schnell vergangen. Dazu kamen keine nervigen Sitznachbarn und ausreichend Beinfreiheit. Das kurioseste an diesem Flug war ein verlorener Reisepass, der eine Sitzreihe vor mir auftauchte. Erst bin ich erschrocken, da er auch eine „CIBITVisum“-Schutzhülle hatte, aber dann wars doch nicht meiner. Der Passagier wurde auf dem ganzen Flug nicht gefunden, vielleicht ist er in München beim Aussteigen aus der Tasche gefallen.
Der Transit in Dubai verlief nach einer neuen Sicherheitskontrolle reibungslos und schnell. Jetzt sitze ich hier am Gate B13 und warte auf das Boarding, noch 2 Stunden. Um mich herum schon eine große Zahl an Chinesen, wovon sich manche lauter, manche leiser unterhalten. Was noch gewöhnungsbedürftig ist, ist das „räuspern“, aber daran gewöhnt man sich auch noch ;-). Jetzt wird erst mal noch ein deutsches Buch herausgezogen, die Kopfhörer in die Ohren gesteckt und auf den Aufruf zum Boarden gewartet. Oder doch einen Kaffee oder Tee vom Dallmayer-Automaten? Den gibt es hier in Dubai am Gate B13 auch…

Der nächste Flug war anstrengend, da ich Stereo-Beschallung von 2 Schnarchern hatte. Da sind nur 2-3 Stunden Schlaf zusammen gekommen. Die restliche Zeit wurde wieder mit 2 Filmen überbrückt. In Shanghai ging die Zollabfertigung recht schnell, keine Beanstandungen und ab nach draußen. Nach der Zollkontrolle muss man ein bisschen einen Spießrutenlauf zwischen den Abholern und Taxifahrer absolvieren, aber auch hier hab ich Hr. Qin gefunden, der mich dann schweigend zum Apartment gebracht hat. Ich hoffe, es lag nur an meinen fehlenden Chinesischkenntnissen bzw. seinen fehlenden Englischkenntnissen. Das Apartment ist im Moment noch ein kleines Ein-Zimmer-Apartment, aber Übermorgen ziehe ich in ein Größeres im gleichen Haus um.
Abend ging es noch mit Kilian und Kassian mit der Metro (und der neuen Metrokarte) in die Innenstadt zum Essen in einer Noodlebar. Hier hat sich mein Eindruck von China bestätigt. Geringe Kosten und große Portionen, aber kein typisches chinesisches Restaurant, wo alles am Boden liegt. Nach dem Essen noch in das “Perry’s”, wo sich Studenten und Expatkinder treffen, alles von 16 bis 30 vertreten. Der einzige Nachteil: es darf geraucht werden, was man von Deutschland ja nicht mehr gewohnt ist. Daher bin ich auch froh, wenn es im neuen Appartement einen Balkon gibt. In diese Kneipe wird es mich aber sicher noch öfter ziehen, da man viele andere Studenten/Expats kennenlernen kann. Gestern hatten wir noch eine lustige Kartenrunde mit 2 Russinen. Gegen 22:00 bin ich dann mit den letzten U-Bahnen nach Hause gefahren, weil ich noch von der Reise geschlaucht war.
Fazit: Was ich bisher gesehen habe hat mich schon sehr beeindruckt, wie alles abläuft, wie sich die Leute geben, wie das Leben ist. Das macht definitiv Lust auf mehr!

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